ZEICHNEN

Zeichnen 8 

(9 Klasse hier weiter unten)

Die Übungen aus den vorangehenden Jahren wurden fortgesetzt, gesteigert und komplizierter.

Die halbstündige Übung am Anfang der Lektion (von 100 Minuten) wurde fortgesetzt. 


Der Zylinder und die freie, kreisende Schraffur wurden erneut entwickelt und angewendet. 


Diese Übung wurde nur verbal vermittelt. Die Schüler mussten sie selber umsetzen.                        1. Zunächst ist ein Hochhaus gezeichnet, so wie man es sieht, wenn man mit einem Flugzeug startet.                                                                                                                                                       2. Dann hebt das Flugzeug ab und der Horizont steigt auf die Höhe des Daches des Hochhauses.                                                                                                                                            3. Das Flugzeug steigt weiter. Man schaut nun auf das Dach des Hochhauses.                                  4. Jetzt ist man fast über das Hochhaus.                                                                                                  5. Und zuletzt ist man hinübergeflogen und schaut leicht zurück.

Es ist ein Spiel mit dem Horizont und ein Spiel mit dem möglichen Schatten.                                      Die räumliche Vorstellungskraft wird gesteigert, weil der Standpunkt beständig verändert wird.




Hier versuchen wir einen Klotz um einer der Bodenkanten zu kippen.                                                                                            Der Klotz war vorgegeben. Das Kippen mussten die Schüler selber herausfinden. 

Konkrete Gegenstände zeichnen. 

Zunächst wurde der Hobel mit feinen Linien so gezeichnet wie man ihn vor sich sieht.                      Dann wurde der Schatten mit einer Schraffur hinzugefügt, so dass jede Linie in der Richtung der räumlichen Flächen gelegt wurde.




Aus der Vorstellung heraus gearbeitete Fläche

- Zunächst eine aufrechtstehende Platte mit Schatten.

- Die Platte wurde von oben leicht durchgebogen. Man kann es mit einem Stück Papier vormachen.

- Dann wurde die Platte zu einem Teilstück eines Zylinders.

Zuletzt wurde die Platte diagonal gebogen.

Um eine sorgfältige Vorstellung einer doppel-gebogenen Fläche zu bekommen zeichneten wir eine liegende Fläche mit Hilfslinien. Ein Raster mit Reihungen von jeweils acht (!) Feldern (nicht wahr: nicht oft genug kann man die Proportionseinteilung üben).                                                    Jetzt wurde die Fläche aufgewölbt und der Verlauf der Linien gezeichnet.                                        Dann wurden die Ecken linkshinten und rechtsvorne abgesenkt, die Anderen wurden leicht angehoben.                                                                                                                                              Die Punkten wurden mit einander verbunden und vorne die Einteilung in Achtel, seitlich die Einteilung in Viertel ausgeführt.




Übergang zum Zeichnen von Räumen                                      Die ersten Zeichnungen sind mit der Zentral-Perspektive gezeichnet.

Die letzte Zeichnung wurde mit zwei Flucht-Punkten gezeichnet.                                                                                  Man empfindet sich hier in einem Tunnel.





Wie zeichnet man aus einer Luftballon den Blick in die Tiefe zwischen Hochhäusern?

- Ein neuer, imaginativer Horizont muss gewählt werden.



Der Blick in einen Raum wurde skizziert, dann wurde auf der linken Seite des Raumes eine Treppe hineingebaut.



ZEICHNEN 9. KLASSE



Ich stellte einen Tisch in die Mitte des Raumes und machte mit Stühlen ein "Durch-einander".

Die Schüler setzten sich im Kreis um diesen "Sau-Haufen". Jeder skizzierte von seinem Ort aus.

Hier ist eine sehr exakte Beobachtung vonnöten um dieses Problem zu lösen.

In der 9. Klasse ging es mir darum die Schüler, so weit wie nur irgend möglich, dahin zu führen, dass sie sich frei und autonom in ihrem eigenen Vorstellungsraum bewegen lernten.

In der Kunstgeschichte ist für die Beherrschung dieser Vorstellungskraft Michelangelo das Vorbild.

Das Jüngste Gericht ist ein Beispiel dafür wie Michelangelo die menschliche Gestalt völlig frei - wie ein Akrobat - in dem Raum bewegen konnte. Er beherrschte die Körperperspektive hervorragend.

Zunächst aber war nicht die menschliche Gestalt Thema.




Alle Übungen, die hier abgebildet sind, bestehen aus einem vorgegebenen Bild. Der Zeichner wird aufgefordert den Standort zu wechseln:

An die Hauswand herangehen und dasselbe Sujet nochmals zeichnen oder in ein gegenüberliegendes Haus ins zweite Stockwerk hochsteigen und das Sujet nochmals zeichnen.





Dann um eine Holzwand herumgehen und diese von verschiedenen Standpunkte aus skizzieren. Auch mit dem Horizont spielen.

Ein Hausdach mit einem Fenster aus der Ferne wird umgesetzt in eine Skizze des Fensters und der Dachkante aus der Nähe.





Hier wird eine Berghütte am Hang gezeichnet, dann ist der Zeichner aufgefordert den Hang hinunterzusteigen und dieselbe Hütte von unten nochmals zu zeichnen.

Hell-Dunkel Übungen

Themen: Würfel, Oktaeder, Pentagondodekaeder / ein Besuch nachts / ein Fischerboot. Alles durch wiederholtes Überlagern und auftragen (Kohle oder Bleistift).

Kopieren von Vorlagen, Studien der Schraffur. 

Als Erstes ein Bild von Overbeck. Hierbei geht es mir um die Schraffur, die den Wölbungen und Falten des Gewandes genau folgt. Wir haben ein Linienraster über die Vorlage gezeichnet und machen dasselbe Raster auch auf unser Papier. So kann exakter gearbeitet werden.

Rechts eine Studie von Michelangelo. Die Rückenpartie ist hervorragend mit einer Schraffur heraus-gearbeitet.


Diese Skizze von Rembrandt eignet sich besonders um die Schraffur zu studieren.




Hier unten habe ich zwei weiteren Kopien von Rembrandt selber gezeichnet um zu zeigen, wie man die Schraffur und den Kontrast daran üben kann.




Weitere Übungen nur mit Kontrast. Man könnte sie alle "Vertiefungs-Übungen" nennen.

Diese Übung eignet sich hervorragend um das Hell-Dunkel zu studieren. Der Gegenstand besteht ausschliesslich aus hellen und dunklen Partien. Es fällt kein Licht auf den Gegenstand. Der Gegenstand wie auch das Wasser ist durchsichtig.


Weitere Hell-Dunkel-Übungen anhand von Sujets oder draussen. 







Kontrast-Studien draussen 

Standortwechsel im Innenraum (Vorlage)                                                                                            Gehe zum Tisch und setze Dich rechts an den Tisch. Dann zeichne den Raum neu.

Auch hier kommt das Erübte wieder neu zur Anwendung. Die Ausführung dieser Übung ist hier nicht abgebildet.





Studie aus dem Papierkorb

Nehme irgendein Stück Papier, lege es vor Dir auf den Tisch und zeichne es so wie Du es siehst.

Alle Techniken dürfen hier angewendet werden.


Studien von Dachstrukturen. Welche Wirkung erzeugt welche Struktur. Wie genau muss gearbeitet werden? Was braucht das Auge des Betrachters? Wie charakterisiert man mit dem Zeichenstift?






Auch diese Übung - ein Spiel mit der Schraffur, die eine gerundete Oberfläche "abtastet" - ist eine Wiederholung. Hinzu kommt hier auch der Kontrast zur Geltung.






Eine Nachtstimmung aus der eigenen Phantasie entwickelt. Alles darf hier zur Anwendung kommen. 


Studien der menschlichen Gestalt nicht nach einem Modell, sondern frei aus der eigenen Fantasie. Es sind Übungen mit Kohle.

Die Proportionsgesetze des menschlichen Körpers müssen gründlich geübt sein. Der Kontrast kann die seelische Stimmung, in die die Gestalten getaucht sind,

steigern. 




Ein extra Thema sind "Zwischen-Übungen". Für Schüler, die aus irgendeinem Grunde eine kleine Arbeit brauchen.

Hier ist ein Beispiel.

Du weisst wie man "zöpflet"?                                                    Dann zeichne mir einen Zopf.

Soweit die Charakterisierung des Zeichenunterrichtes in einer 9. Klasse.

Viele Übungen gehen Hand in Hand mit Inhalte, die in der Kunstunterrichtsepoche bearbeitet werden. Ich erwähnte mal Michelangelo. Andere Übungen schlagen eine Brücke zum geometrisch-technischen Zeichnen. Die Zusammenhänge zum ganzen Gefüge des Lehrplans muss noch aufgezeigt werden.